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Klaus Ermecke:
Energie- und Klimapolitik sind Gefahren für den Standort

 

Der Publizist und Berater Klaus Ermecke ist als Kritiker der Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung bekannt. Er leitet den Forschungsdienst "KE Research", der sich mit Energie-, Umwelt- und Bildungspolitik sowie mit Fragen zum Wissenschaftsstandort und zum Planungsrecht beschäftigt. Im Mai dieses Jahres hat Klaus Ermecke die Redaktion unserer Zeitschrift besucht und uns das folgende Interview gegeben.

 

das rathaus:
Herr Ermecke, mit Ihrem Unternehmen befassen Sie sich mit "Nachdenken für den Standort Deutschland". Wie bewerten Sie die derzeitige Energiepolitik der Bundesregierung?

Ermecke:
Nun – dazu werfen wir am besten zuerst einen Blick auf das Ergebnis! Was ist bei der deutschen Energiepolitik herausgekommen? "Strom" kostet bei uns derzeit für den Privathaushalt um die 25 Cent pro Kilowattstunde, und die Preise galoppieren in Richtung 30 Cent. In Dallas, Texas, gibt es die gleiche Menge Energie für umgerechnet sieben Cent inklusive Steuer. Elektrische Energie ist bei uns viel zu teuer – viermal so teuer wie in Texas – und die Preise steigen noch weiter! Außerdem reden wir jetzt zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten über mögliche Netzzusammenbrüche. In Deutschland! Über drohende Netzzusammenbrüche redet man sonst nur in Entwicklungsländern.
Der Blick nach Texas liefert uns zwei entscheidende Erkenntnisse. Erstens: Es ist in einem entwickelten Industrieland durchaus möglich, Strom sehr billig zu produzieren und zu verteilen – und billige Energie ermöglicht Wohlstand. Zweitens: Geht man nach dem Ergebnis, dann ist unsere Energiepolitik grandios gescheitert und führt in der Zukunft in ein Desaster.

das rathaus:
Die entscheidenden Ziele der Energiepolitik sind doch Versorgungssicherheit und niedrige Preise?

Ermecke:
So sollte es sein! Ginge alles mit rechten Dingen zu, würden die Bürger billige Energie einfordern: zuerst bei ihrem Versorger und am Wahltag dann von ihren Politikern. Und Versorgungssicherheit wäre selbstverständlich. Politiker und Parteien würden darum wetteifern, den Versorgungsunternehmen bessere Rahmenbedingungen einzuräumen, damit die ihre Energie billiger produzieren und in der Folge ihren Kunden billiger anbieten könnten.

 

Das vollständige Interview finden Sie im Heft 4/2012.


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