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"Gentechnikfreie Gemeinde":
Freiheit oder Etikettenschwindel?

 

von Christel Happach-Kasan

Die Hamburger Bürgerschaft hat im Februar 2010 den interfraktionellen Antrag "Gentechnikfreies Hamburg" beschlossen. Dies sei eine "existenzielle Zukunftsfrage für die gentechnikfreie Land- und Lebensmittelwirtschaft", heißt es in der Presseerklärung einer Lobbygruppe. Dieses Zugeständnis der CDU konnte die schwarz-grüne Koalition in Hamburg nicht retten, wie wir inzwischen wissen. Welchen Wert hat die Verabschiedung eines solchen Antrages für die Stadt und ihre Bürgerinnen und Bürger? Was wird dadurch bewegt? Ist Hamburg nun gentechnikfrei?

Der Antrag "Gentechnikfreies Hamburg" entspricht der in Deutschland verbreiteten Skepsis gegenüber der Biotechnologie. Er ignoriert gleichzeitig die Realität: Bei der Produktion von Arzneimitteln, von Biodiagnostika, von Zusatzstoffen wie Vitaminen, Aminosäuren, Enzymen hat sich die fermentative Produktion mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen wie Bakterien oder Hefen längst durchgesetzt und auch die Akzeptanz in der Bevölkerung gefunden. Die realen Auswirkungen eines solchen Antrags bedeuten - sollte er tatsächlich umgesetzt werden - nicht mehr Freiheit, sondern mehr Verbote. Wird der Antrag nicht umgesetzt, ist er reine Symbolpolitik.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie im Heft 1/2011.


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