Skip to main content

Für fairen Wettbewerb
im Öffentlichen Personennahverkehr

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

bei Gesprächen über unser aktuelles Titelthema stießen wir auch auf bittere Reaktionen, eine davon lautete: "Wäre auch nur die Hälfte des öffentlichen Geldes, das die Regierung spontan zur Bankenrettung bereitgestellt hat, in den Öffentlichen Personennahverkehr investiert worden, dann hätten wir auf lange Jahre hinaus ein vorbildlich funktionierendes Verkehrssystem zum Nutzen aller Bewohner dieses Landes bekommen können."

Die Mittel, die zur Rettung des Bankwesens aufgebracht wurden, konnten nicht anders eingesetzt werden. Denn wenn es brennt, muss man löschen - zunächst am Brandherd, um der Ursache des Feuers beizukommen. Also musste als erstes dort gehandelt werden, wo unser gesamtes Wirtschaftssystem existenziell bedroht war; leider scheint die Gefahr noch nicht ganz gebannt.

Die nächste Überlegung gilt der Frage, ob es tatsächlich sinnvoll wäre, zusätzliche öffentliche Gelder in den Öffentlichen Personennahverkehr zu stecken. Ja, die Bereitstellung von Infrastruktur ist Aufgabe des Staates; jedoch sollte das Angebot von Personentransporten irgendwann auch marktwirtschaftlichen Kriterien standhalten können.

Selbstverständlich müssen Fortbewegungsmöglichkeiten auch für sozial benachteiligte Menschen bezahlbar sein. Dafür müssen aber nicht täglich tausende sinnloser Leerfahrten von Bussen und Bahnen finanziert werden, sondern es könnten besser die Personen gezielt gefördert werden, die tatsächlich bedürftig sind.

Ist dies gewährleistet, könnte und sollte der Öffentliche Personennahverkehr den bewährten Kräften des Marktes überlassen werden - die Voraussetzungen für einen fairen Wettbewerb müssen dafür schon heute geschaffen werden.


© 2006 - 2013 (2024) - das rathaus - Zeitschrift für Kommunalpolitik